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„Corona – der Straßenfeger“

von Silvia Schumacher

Schaut man heute (Montagabend) aus den (Rathaus-) Fenstern sind die Straßen, Plätze und Gehwege wie leergefegt – und das ist ein seltener Anblick. Denkt man zurück an die „Straßenfeger“ der Jugendzeit, so kommt einem die heutige Situation unwirklich vor – irgendwie wie in einem schlechten Film. Es ist kein Fußballspiel, welches die Straßen leert; keine Sommerhitze – immerhin haben wir erst Frühling -, welche den Alltag lähmt – und auch kein längst vergessener Fernsehabend mit Wetten dass..?, Wim Tölke oder der Hitparade: die „Straßenfeger“ meiner Kindheit.

Heute ist es ein (unsichtbarer) Virus, der unseren Alltag beherrscht und vereinnahmt und uns in unserem täglichen, sozialen, öffentlichen und gesellschaftlichen Leben einschränkt und uns von der Straße fegt. Die getroffenen Maßnahmen und Einschränkungen – egal wie man diese nennen mag: „Social Distancing“ – Ausgangsperre – Betretungsverbot – einfach Abstand halten; alle haben zum Ziel die Ausbreitung der Virusinfektion zu verlangsamen und hoffentlich irgendwann zum Erliegen zu bringen. Bilder aus Italien oder dem nahegelegenen Elsass erschrecken und sorgen für Bestürzung. Aber unsere Straßen zeigen es: Alle haben den Ernst der Lage erkannt und (fast) Alle lassen die notwendige Umsicht walten. Unsere gemeinsame Anstrengung und Disziplin ist jetzt gefragt. Dafür ein herzliches Dankeschön an Alle.

Es ist für uns Alle eine Herausforderung und insbesondere auch im Persönlichen: keine Kontakte mit den Verwandten, den Nächsten, mit den Nachbarn und mit den Freunden; kein Stammtisch, keine Veranstaltung, keine Probe, kein Kaffeeklatsch, keine Spielerunde... Und trotzdem – oder gerade deshalb: Lassen Sie uns gemeinsam das Positive sehen und etwas daraus machen: mehr Familienzeit; Zeit für Telefonate mit den Verwandten und Freunden, Zeit für den Garten oder die Renovierung; Zeit zum Ausmisten, Zeit für die Steuererklärung; Zeit mal wieder einen Brief zu schreiben; Zeit für „Balkon musizieren und singen“. Vielleicht ergeben sich noch neue Ideen, um mit Abstand in Kontakt zu bleiben.

Nutzen Sie unsere badische Gelassenheit und den uns eigenen Pragmatismus; denn ändern können wir die Ausgangssituation immer noch nicht. Gemeinsam stehen wir diese Herausforderung durch.

Und an dieser Stelle nochmals die Bitte: Scheuen Sie sich nicht, Ihre Hausgemeinschaft, Nachbarschaft oder Freunde und Bekannte um Hilfe und Unterstützung zu bitten, wenn Sie sich unsicher fühlen oder Unterstützung benötigen. Die um Hilfe Gebetenen bitte ich, diese zu gewähren. Hier können wir zeigen, dass wir als Gesellschaft und Ortsgemeinschaft – auch in schwierigen Zeiten – zusammenstehen.

Darüber hinaus bieten die Pfadfinder St. Nikolaus ihre Unterstützung für örtliche Einkäufe oder Besorgungen an:
Kontakt unter
Das Bürgernetzwerk Opfingen e.V. wird auf seiner Homepage www.bnw-opfingen.de eine Übersicht von Hilfsangeboten aufführen. Bei Fragen helfen wir Ihnen auf der Ortsverwaltung ebenfalls gerne weiter.

Die getroffenen Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens betreffen uns Alle – unabhängig von der persönlichen, beruflichen, wirtschaftlichen und finanziellen Intensität. Nur gemeinsam und solidarisch können wir diese Herausforderung meistern. Die aktuelle Situation ist für unsere örtlichen Gastronomen, Landwirte, Handwerker, Dienstleister, Ärzte und Apotheke, den Einzelhändlern und auch für deren Arbeitnehmerschaft existentiell. Daher auch hier meine Bitte: unterstützen Sie diese weiterhin mit Ihrem Einkauf, mit Ihrer (Telefon-/online-) Bestellung oder einfach nur dadurch, dass Sie bei Ihrem Einkauf oder Termin den gebotenen Abstand wahren, ein Dankeschön für deren Einsatz und Engagement anbringen und auch ein Lächeln hilft hier. Schätzen Sie insbesondere in diesen Zeiten unsere örtliche Infrastruktur – für die wir sehr dankbar sind. Nun gilt es diese so weit als möglichst zu erhalten.

Bleiben wir füreinander da – auch mit gebührendem Abstand;

besonnen, und vor allem gesund!

Silvia Schumacher, Ortsvorsteherin

 

 

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